KUNST AUS 50 JAHREN
das ende meiner malerei nach rund 50 jahren:
1966 als schüler in leibnitz und mit freundlicher unterstützung von prof. gert christian sind meine ersten ölbilder - damals noch auf karton oder hartfaserholzplatten - entstanden.
mit hilfe von schlämmkreide wurden die malgründe hergerichtet und die kostbaren kleinen tuben mit ölfarbe durften nur sehr terpentinverdünnt aufgetragen werden, das schleierhafte, das durchsichtige scheint mir geblieben zu sein, sowohl bei den röntgenfoliendrucken, bei den aquarellen und auch später in der pastösen acrylmalerei.
19 bilder, meist im format von 80x120, sind im laufe von 2016 rund um meine letzte öffentliche ausstellung in der KUGA entstanden. die motive dieser bilder knüpfen direkt an die im jahr 2010/11 produzierte "GW"-serie an und sind soetwas wie meine inneren und äußeren landkarten der neuen mittelburgenländischen "seßhaftigkeit".
die sonnenverwöhnte landschaft des mittelburgenlandes kommt in den kräftigen, vielfach ungemischten farben sehr deutlich zum ausdruck. klare abgrenzungen wechseln einander mit transparenten flächen ab und sind - wie in vielen meiner bilder - mit figürlichen wesen aus dieser und einigen anderen welten bevölkert. transparenz und transzendenz sind seit den philosophischen auseinandersetzungen in den 1970er jahren des vorigen jahrhunderts meine ständigen begleiter.
ein leben lang hat mich auch der rote felsen, der rote berg in unterschiedlichsten ausformungen begleitet. auch ihm ist eines dieser bilder gewidmet. die fauna in form von gräsern, pflanzen, verschlungenen halmen und gleichzeitig weiten, vielfach einförmigen formen spiegeln die beiden landschaften des mittelburgenlandes und der südsteiermark wider.
von den farben her ist der unterschied marginal, wenn auch die landwirtschaftlichen flächen hier nur noch mit riesenmaschinen und kaum noch mit menschen bearbeitet werden. dort, wo früher eine bauernfamilie ihr tagwerk erledigt hat, rollt heute ein meist ausländisches ungetüm heran, macht eine kilometerlange feinstaub-wolke und hat einen lärmpegel, der den tauben regenwurm noch schmerzerfüllt zusammenzucken lässt, und damit wird das alte tagwerk im minutentakt erledigt und in der erntezeit geht das heute bis tief in die nacht hinein.
dennoch blicke ich dankbar zurück, auf ein fast 50 jahre andauerndes kreatives schaffen - auch wenn noch das eine oder andere meiner traditionellen "feuerrituale" geplant ist, bei dem ich mich auch von papier und leinwand, von skizzen und ideen befreien werde.
FOTO GALERIE
MATURATREFF Südsteiermark
Das 50 Jahr-Jubiläum war ein willkommener Anlass, gleichzeitig auf
historische Spurensuche in meiner ursprünglichen Heimat zu gehen.